Bei Spannungen oder Ärger richten wir unsere Aufmerksamkeit oftmals auf das, was andere „falsch“ machen. Ausdruck verleihen wir unserem Ärger mit erhobener Stimme, mit Beleidigungen, Vorwürfen und Bestrafungen, die von Nichtbeachtung bis zu Entlassungen oder dem Abbruch von Beziehungen gehen. Respektlosigkeit und Verletzungen hinterlassen nachhaltig Spuren im Bewusstsein der Betroffenen. Rückzug, Abwehr, Widerstand oder Frust vergiften diese Beziehungen.
Die Wertschätzende Kommunikation (WK), die nach ihrem Begründer Marshall Rosenberg auch Gewaltfreie Kommunikation (GFK) genannt wird, ermöglicht einen aufrichtigen Austausch, Zuhören und Verstehen. Ziel und Inhalt der WK ist die Gewaltfreiheit. Das bedeutet Reden und Handeln ohne jemandem zu schaden. Die Wertschätzende Kommunikation (WK) gibt uns eine Sprache für den achtsamen Umgang mit uns selbst und mit anderen. Sie schafft ein Bewusstsein des Wohlwollens und des Miteinanders, sei es in engen persönlichen Beziehungen, am Arbeitsplatz oder bei internationalen politischen Konflikten.
Die Wertschätzende Kommunikation (WK) sucht nicht nach Schuldigen, sondern fragt danach, was hinter den Handlungen und Interessen der Beteiligten steht. Das sind immer elementare menschliche – und damit universelle – Bedürfnisse. Die Wertschätzende Kommunikation befähigt uns, unsere Anliegen klar und verständlich auszudrücken ohne die Kommunikation durch Vorwürfe und Kritik zu belasten. Gleichzeitig gibt sie uns die Möglichkeit, das Anliegen unseres Gesprächspartners zu verstehen, auch wenn wir nicht seiner Meinung sind. Mit der WK richten wir unsere Aufmerksamkeit also auf die Gefühle und Bedürfnisse, die wir alle haben, statt ein Denken mit Etikettierungen und entsprechenden sprachlichen Äußerungen aufrechtzuerhalten, die leicht als fordernd und feindselig verstanden werden und zur Gewalt gegenüber uns selbst und anderen beitragen können.
Die WK ist ein Kommunikations- und Konfliktlösungsmodell, das von dem Psychologen und Konfliktmediator Dr. Marshall Rosenberg zu Beginn der 70-er Jahre in den USA entwickelt wurde. Seither wird die WK weltweit erfolgreich eingesetzt, um in Konflikten zu vermitteln und die Bereitschaft zur Kooperation zu fördern.